Ruandaprojekt

Das Ruanda-Projekt
Unsere Schule engagiert und beschäftigt sich im Rahmen einer Schulpartnerschaft mit dem Centre Scolaire Vumbi bereits seit vielen Jahren intensiv mit und für Ruanda. Kurz nach der Gründung der Partnerschaft mit Ruanda durch die Stadt Zweibrücken 1987, rief die damalige Kollegin Ingeborg Quast das Projekt an unserer Schule ins Leben und hat dieses auch über Jahre geleitet. Sie hat das Schulprojekt in Ruanda initiiert, mitgestaltet und geprägt.
Zunächst unterstützten wir die Partnerschule mit Sachspenden (Schulinventar), dann folgten Spendenaktionen unter dem Motto „Arbeiten für Ruanda“ (zum Beispiel Autowaschaktionen). 2001 rief der damalige Schulleiter Robert Paul zusammen mit dem damaligen Verbindungslehrer Wulf Frick einen Spendenlauf über 50 km ins Leben. Das als „Hungermarsch“ konzipierte Projekt wurde nachfolgend auch mit der Option auf einen 25 km-Marsch ergänzt, um mehr Schüler in das Projekt einbinden zu können. Mit bis zu maximal 200 sich aktiv beteiligenden Schülerinnen und Schülern sammeln wir seither jährlich Spendengelder für unsere Partnerschule in Vumbi, mit denen zunächst Gebäude errichtet und später die Ausstattung mit Unterrichtsmaterialien und die Finanzierung des laufenden Unterrichts unterstützt wurden und werden. Darüber hinaus wurden 2011 mit einer umfangreichen Spende und der Unterstützung von Human Help Network der Bau von Toiletten mit Wasserspülung und die Wasserversorgung durch die Installation von großen Regenwasserzisternen ermöglicht. Die jüngsten Projekte unserer Partnerschule mit Hilfe unserer Spendengelder waren der Bau einer Bibliothek mit Schulbuchausleihe und einer weiteren Zisterne im Jahre 2014.
Neben den jährlichen Spendenläufen führten wir am 19. Juni 2012 eine Lesung mit Hanna Jansen durch, die aus ihrem Roman „Herzsteine“ (Thema war der Völkermord in Ruanda) vorlas. An diesem Tag konnte Hanna Jansen, die persönlich Ruanda bereist und 17 Kinder aus Ruanda adoptiert hat, alle Schüler/-innen der achten Klassenstufe sowie die Schülervertretung mit ihren Berichten und Erzählungen berühren. Auch in einem öffentlichen Rahmen, bezüglich des 30-jährigen Bestehens der Partnerschaft zwischen der Stadt Zweibrücken mit Ruanda, konnten wir unser Schulprojekt am 5.11.2012 im Rathaus mit einer kleinen Ausstellung unter Anwesenheit des ehemaligen Ministerpräsidenten Vogel als Initiator der Partnerschaft zwischen Rheinland – Pfalz und Ruanda präsentieren. Außerdem organisierten wir 2014 einen SV-Tag zu Ruanda, an dem unsere Klassensprecher/-innen und deren Stellvertreter-/innen von Frau Mona Harbich, vom Referat Entwicklungszusammenarbeit mit dem Partnerland Ruanda des Ministeriums durch einen Vortrag mit Berichten und Bildern einen Eindruck von unserer Partnerschule und deren Arbeit vor Ort bekamen. Es gab auch einen regelmäßigen Briefkontakt zwischen der Schülerschaft beider Schulen: So erhielten wir mindestens einmal im Schuljahr Sammelbriefe von unserer Partnerschule und schrieben mit ausgewählten Klassen – meist im Englischunterricht – individuelle Antwortbriefe zurück. 
Dieser Vortrag war letztlich für uns auch Anlass dafür, im Februar 2017 mit 15 Schülerinnen und Schülern nach intensiven Vorbereitungen unsere Partnerschule zu besuchen, um die Partnerschaft durch das persönliche Kennenlernen zu bereichern und auf eine neue Ebene zu bringen. Wir wollten nicht mehr länger nur“ unterstützende Helfer“, sondern ganz bewusst „Partner auf Augenhöhe“ sein. Dies mit dem Ziel, durch die direkte Begegnung die Grundlage für eine wirkliche Freundschaft für die Zukunft zu legen. Unterstützt bei unserem Vorhaben wurden wir damals auch von der Bundestagsabgeordneten Anita Schäfer und dem ruandischen Botschafter Igor Cesar, die uns an der Schule extra besuchten und die Schülerinnen und Schüler auf den Besuch unseres Partnerlandes einstimmten.
Diese Fahrt war für alle Beteiligten ein voller Erfolg und ein unvergessliches, sowie zugleich prägendes Erlebnis. Neben dem Anwenden und Üben der englischen Sprache (in Ruanda ist seit 2009 Englisch die erste Fremdsprache bzw. auch offizielle Amtssprache) bot eine Fahrt nach Ruanda für unsere Schülerinnen und Schüler eine sicherlich einmalige Chance, das Partnerland von Rheinland-Pfalz mit seiner faszinierenden Landschaft, dem vielseitigen Miteinander traditioneller und modernen Kultur und der friedlichen Koexistenz verschiedenster Religionen kennen zu lernen. Am beeindruckendsten war aber die Begegnung mit Menschen und Projekten unterschiedlichster gesellschaftlicher Gruppen. Ob nun der Besuch eines Straßenkinderprojektes in Kigali, einer Schule für behinderte Kinder (Partnerschaftsprojekt des Ruandavereins in Zweibrücken), einer Schule für Kinder der Twa-Minderheit und eben dem Besuch der Partnerschule in Vumbi: Die jeweiligen Erfahrungen waren für alle Beteiligten überwältigend.
Die Erlebnisse beim Kennenlernen unseres Partnerlandes weckten bei unseren Schülerinnen und Schülern das Bewusstsein für eine gemeinsame gesellschaftliche Verantwortung und stärkten ihre interkulturelle Kompetenz, was uns besonders in der heutigen Zeit wichtiger denn je ist.
Um die Partnerschaft zwischen den beiden Schulen weiter voranzubringen und zu bereichern (beispielsweise durch einen regelmäßigen Informationsaustausch der Schülerschaften beider Schulen über eine eigene interaktive Schulplattform, Facebook, E-Mail etc.), ist im besonderen Maße der persönliche Kontakt wichtig und notwendige Voraussetzung dafür, gemeinsame Projekte zu initiieren. Deswegen hatten wir unsere Partnerschule vom 29. November bis 9. Dezember zu einem Gegenbesuch nach Zweibrücken eingeladen. Insgesamt zwei Lehrer sowie sechs Schülerinnen und Schüler konnten uns besuchen und dadurch unsere Schulpartnerschaft weiter bereichern. 
Vorbereitet und begleitet waren beide Besuche im Rahmen einer kontinuierlichen AG – Arbeit in Zusammenarbeit mit renommierten externen Dozentinnen und Dozenten verschiedenster Organisationen, einem engen Kontakt zu der Gruppe ruandischer Studenten an der TU Kaiserslautern und insbesondere dem ehemaligen Leiter des Kontaktbüros in Kigali, Herrn Fischer. Alle Besuche sind auf unserer Schulhomepage dokumentiert und verlinkt.
Beim Begegnungsfest der Kulturen in Zweibrücken vor zwei Jahren war unsere Schülergruppe mit einem Stand präsent – dies ist auch für die diesjährige Veranstaltung am 11.05.2018 geplant. Das Partnerschaftsprojekt hat bei allen öffentlichen Schulveranstaltungen, wie z. Bsp. Konzerten, Weihnachtsbasar und Tag der offenen Tür einen exponierten Platz und wird auch von der örtliche Presse in besonderer Weise begleitet. So hat die Rheinpfalz nach der ersten Reise einen Fotowettbewerb organisiert und im Rahmen des Besuchs aus Ruanda hat die Stadt Zweibrücken in Zusammenarbeit mit unserer Schule eine Stadtrally auf Englisch konzipiert, was auch von der Presse begleitet war. Das ganze Projekt erfolgt in engster Zusammenarbeit mit dem Ruandareferat im Innenministerium und wird von der ganzen Schulgemeinschaft getragen. Vor allem Herr Meier, seit 2012 Schulleiter der MRZ+, hat von Beginn an alle „Ruanda-Aktivitäten“ weitergeführt und befürwortet. Ebenso hat er durch die Unterstützung der Initiative von Herrn Priester in Form von ausführlichen Besprechungen in allen schulischen Gremien an dem letztlich entscheidenden Gesamtkonferenzbeschluss für die Intensivierung des Kontaktes zur Partnerschule maßgeblich mitgewirkt und freut sich, dass an seiner/unserer Schule nun ein solches nicht alltägliches Angebot gemacht werden kann und hofft u.a. auf die Unterstützung der regionalen Unternehmen. 
Neben der Intensivierung unserer Schulpartnerschaft und der Planung weiterer gemeinsamer Projekte (Aufbau einer eigenen interaktive Schulplattform) versprechen wir uns durch all unsere Aktivitäten natürlich auch für unsere Schülerinnen und Schüler ein besseres Verständnis anderer Kulturen und damit eine bessere Integration von Ausländern, sowie einen verantwortungsvolleren bzw. bewussteren Umgang mit unseren Ressourcen hinsichtlich des Umweltschutzes und des Energiemanagements (wesentliche Bestandteile der strategischen Werte und Ziele der ruandischen Gesellschaft).
Noch einige Hinweise zu unserer Partnerschule:
Unsere Partnerschule in Vumbi unterrichtet mittlerweile - inclusive eines Kindergartens - mehr als 800 Schülerinnen und Schüler. Die jüngeren werden in zwei „Schichten“ (eine am Vormittag und eine am Nachmittag) versorgt, die älteren Klassen haben Unterricht von 7.00 bis 15.00 Uhr mit der gleichen Vielfalt an Fächern wie bei uns. Der künftige Schwerpunkt der Schule soll sein, auf dem Weg zum Abschluss berufliche Perspektiven aufzeigen zu können.
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